Ich habe früh gelernt, Verantwortung zu übernehmen.
Mit elf Jahren starb meine Mutter – und ab da war vieles anders.
Ich musste mich selbst versorgen, mein Vater war mit sich beschäftigt,
neue Frauen traten in sein Leben, und ich zog mich zurück.
Nicht aus Trotz. Sondern aus Klarheit. Ich wollte da nicht mitspielen.
Also lernte ich, allein zu stehen.
Schmerzlich. Aber kraftvoll.

Was folgte, war ein Leben voller Tiefe.
Tiefe Begegnungen. Tiefe Brüche. Tiefe Erkenntnisse.
Ich wurde geliebt, verlassen, verletzt. Ich wurde bedroht.
Meine erste große Liebe wollte mich „zu meiner Mutter bringen“.
Er zerstach Reifen, verprügelte meinen neuen Partner –
und hinterließ Spuren, die erst Jahre später begannen, zu heilen.

Ich habe vieles erlebt, was andere nicht einmal aussprechen möchten.
Ich habe mich energetisch mit vielen Menschen verbunden –
körperlich, seelisch, manchmal flüchtig, manchmal für Jahre.
Ich war nie in festen Gruppen, nie die mit der Clique oder dem „Stamm“.
Menschen kamen – und sie gingen. Immer.

Früher dachte ich, ich sei das Problem.
Heute weiß ich: Ich bin der Wandel.
Ich halte nichts mehr fest – und das hat mich frei gemacht.
Frei von Erwartung. Frei von Identifikation. Frei von Meinung.

Denn wer ständig im Inneren stirbt und wiedergeboren wird,
der hört auf, sich mit dem einen Ich zu verwechseln.

Ich teile keine Meinung. Ich wirke aus einem Raum,
der größer ist als Haltung, tiefer als Logik, klarer als Emotion.
Ich bin Kanal – nicht Kommentatorin.
Ich empfange, was jenseits von Geschichten liegt.

Und doch bin ich zutiefst menschlich.
Ich bin Mama von zwei wundervollen Kindern,
lebe mit zwei Hunden und einem Herzen voller Hingabe.
Wir leben immer mehr im Einklang mit dem Leben selbst –
auch wenn das bedeutet, oft nicht zu wissen, was morgen kommt.
Vertrauen ist dabei mein größter Lehrer geworden.